Ackerbau

Die Getreidearten

Ackerbau

Getreide gehört seit Beginn des Ackerbaus vor rund 10.000 Jahren zu den Grundnahrungsmitteln. In Deutschland isst heute jeder Bürger statistisch pro Kopf rund 76,4 Kilogramm Getreide in Form von Brot, Back- oder Teigwaren. Auch als Nahrungsmittel für Tiere – vor allem für Schweine und Geflügel – spielt Getreide eine große Rolle.

Die wichtigste Getreideart für deutsche Landwirte ist der Weizen, gefolgt von Gerste, Mais, Roggen, Triticale, Hafer und Dinkel.

Ein Überblick

Anbau von Getreide in Deutschland (Zahlen von 2014)

  • Weizen 49% 49%
  • Gerste 24% 24%
  • Roggen 10% 10%
  • Mais 7% 7%
  • Triticale 6% 6%
  • Hafer 2% 2%

Weizen (Triticum aestivum)

Weizen ist nach Mais die weltweit wichtigste Getreideart. Für Menschen in vielen Ländern ist er als Brotgetreide ein Grundnahrungsmittel und hat auch eine große Bedeutung als Futtermittel für landwirtschaftliche Nutztiere.

Die Weizenpflanze ist ein einjähriges, meist unbegranntes Ährengras aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie wird 0,5 bis einen Meter hoch und hat einen rundlichen Halm. In der Gesamterscheinung wirkt die Pflanze dunkelgrün; die Ähren wirken gedrungen.

Steckbrief

  • Kreuzung mehrerer Getreide- und Wildgrasarten
  • älteste Funde zwischen 7.800-5.200 v. Chr.
  • die am häufigsten angebaute Getreideart.
  • stellt höhere Ansprüche an Klima, Boden und Wasserversorgung
  • Durchschnittsertrag zwischen 60 und 80 Dezitonnen pro Hektar
  • wird als Futter- und Nahrungsmittel genutzt
  • gilt als die wichtigste Getreideart für die menschliche Ernährung

Gerste (Hordeum vulgare)

Ohne diese älteste aller Getreidearten müssten wir heute auf Whisky und Bier verzichten. Gerstenmalz ist die Grundsubstanz zur Erzeugung dieser alkoholischen Getränke.

Gerste gehört zu der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die Pflanze wird 0,7 bis 1,2 m hoch. Der Fruchtstand ist eine Ähre mit langen Grannen. Die Ähren sind im reifen Zustand geneigt bis hängend.

Roggen (Secale cereale)

Verwendung findet der Roggen hauptsächlich als Brotgetreide. Roggenbrot trocknet nur langsam aus und ist deshalb als Vorratsbrot beliebt, z.B. als Schwarzbrot oder Pumpernickel. Weiterhin lässt sich Roggenmalz für die Bierherstellung und als Süßungsmittel verwenden. Für den Einsatz in der Industrie wird Roggen kaum verwendet und auch als Futtergetreide für landwirtschaftliche Nutztiere findet er kaum Anwendung.

Roggen gehört zu der Familie der Süßgräser (Poaceae). Dieses Ährengras wächst 1,5 bis 2 Meter hoch und wird in unseren Breiten einjährig kultiviert. Die Deckspelzen sind lang begrannt und die Blätter und Ährchen sind blaugrün gefärbt.

Mais (Zea mays)

Während in Europa nur Mais mit gelben Körnern angebaut wird, ist die Vielfalt in Südamerika deutlich größer. Hier bringen heute noch die uralten Züchtungen der Maya Mais in verschiedensten Färbungen hervor, von gelb-orange über rot, blau bis hin zu schwarz.

Der Mais ist, wie auch unsere anderen Getreidearten, eine Pflanze aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Er erreicht Wuchshöhen von einem bis zu drei Metern. Botanisch betrachtet unterscheidet er sich von den anderen Getreidearten besonders durch seine einhäusige Getrenntgeschlechtlichkeit.

Triticale (Triticum secale)

Neben der überwiegenden Verwendung als Futtergetreide kann Triticale auch für die menschliche Ernährung (Backwaren, Bier, Breie) genutzt werden. Brot wird allerdings wegen der teilweise ungünstigen Backeigenschaften in der Regel als Sauerteig angesetzt oder aus Gemischen mit Weizen bzw. Roggen erzeugt.

Triticale eignet sich hervorragend zur Energiegewinnung in Biogasanlagen, da er bei der Ernte der ganzen Pflanze (Korn und Stroh) hohe Biomasseerträge liefert. Triticale gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Er wird 50 bis 125 cm hoch. Die verschiedenen Triticalesorten unterscheiden sich vor dem Schossen teilweise erheblich von der Bereifung, der Halmlänge und im Wuchstyp.

 Hafer (Avena sativa)

Hafer war der Treibstoff vor der Motorisierung. Als Futter für Transport- und Militärpferde war er unerlässlich. An vielen Börsen gehörten daher Haferspekulationen zu den häufigsten Geschäften.

Hafer gehört zu der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die Pflanze wird 0,6 bis 1,5 m hoch. Hafer unterscheidet sich von unseren anderen Getreidearten in der Form des Fruchtstandes. Dieser ist als Rispe und nicht als Ähre ausgebildet.

Getreide wird verwendet für

Zahlen von 2008/2009

%

zur Ernährung

%

als Futtermittel

%

zum Beispiel zur Herstellung von Bioethanol (Industrielle Verwertung)