So gelingt der Start ins Leben: Kälber richtig versorgen

Rinder

Nach der Geburt werden einige Maßnahmen beim Kalb durchgeführt, um eine optimale Entwicklung zu gewährleisten.

Biestmilch

=auch Kolostrum genannt- wird die ersten 72 h nach der Geburt und hat eine hohe Konzentration an Proteinen, Vitaminen, Mineralien & Wachstumsfaktoren, die das Immunsystem des Kalbes stärken & vor Infektionen schützen

Immunglobuline

= Antikörper

Sie sind winzige Eiweißstoffe, die dein Körper herstellt, um Krankheiten abzuwehren. Wenn ein Virus oder eine Bakterie in deinen Körper kommt, erkennen die Immunglobuline sie und helfen dabei, sie unschädlich zu machen. Sie sind also wie kleine Schutzschilde, die dich gesund halten

Wenn das Kalb unter Atemnot leidet, sollten zunächst Schleim und Fruchtwasserreste aus Nase und Maul entfernt werden. Das Kalb sollte in Brustlage gelagert werden. Kaltes Wasser (1-3 Liter) kann auf den Hinterkopf gegossen werden. Falls Wiederbelebungsmaßnahmen nach einer Geburt mit Komplikationen erforderlich sind, wird das Kalb in Seitenlage gebracht. Anders wie beim Menschen wird beim Kalb das oben liegende Bein wird gebeugt und abwechselnd angehoben und an den Brustkorb gepresst.

Das Abreißen der Nabelschnur führt zu einer offenen Wunde, die Eintrittspforte für Bakterien sein kann. Zur Prophylaxe sollte die Abkalbebox sauber gehalten und Jod-Tinktur verwendet werden.

Nach etwa einer Stunde kommt das Kalb in seine eigene Box. Das Lecken durch die Kuh regt den Kreislauf des Kalbes an.

Die Menge und der Zeitpunkt der Biestmilchgabe sind entscheidend. Ein Richtwert sind 3 Liter in den ersten 3 Lebensstunden. Erfolgt die Gabe zu spät, können bereits eingedrungene Erreger sich stark vermehren. Zudem ist der Saugreflex der Kälber in den ersten Stunden am stärksten, während der Immunglobulin-Gehalt der Biestmilch mit der Zeit abnimmt.

Quelle: https://www.dlg.org/fileadmin/downloads/Merkblaetter/DLG-Merkblatt_375.pdf (28.08.2024)