Getreidebau (am Beispiel Winterweizen)

  • Getreide
Die wichtigsten Stationen im Getreidebau (hier Winterweizen) haben wir im Foto festgehalten und auf diesen Seiten dokumentiert.

Getreideanbau - ein Fall für Spezialisten

Ein Jahr im Pflanzenbau viel komplexer als hier dargestellt. Pflanzenbau nach dem Prinzip des „Integrierten Landbaus“ erfordert heutzutage mehr als nur Säen und Ernten. 

Alle Anbau- und Produktionsverfahren (z.B. Fruchtfolge, Sortenwahl, Saat-Termin, Pflanzenernährung, usw.) müssen aufeinander abgestimmt sein, um eine höchstmögliche Quantität (Erntemenge) sowie Qualität zu erlangen. 

Das erfordert vom Landwirt ein hohes Maß an Fachwissen und eine sehr gute, teilweise tägliche Beobachtung der Feldfrucht und der Umwelt.

Ackerbau-Stationen im Laufe des Jahres

August

Im August wird der Winterweizen mithilfe eines Mähdreschers geerntet.

Mähdreschers

Ende August

Viele Körner der Vorfrucht sind vor dem Dreschen auf den Boden gefallen. Würde man jetzt pflügen, könnten sie tief im Boden „überleben“ und kämen irgendwann wieder als „Unkraut“ zu Tage. Deshalb lockert man die oberste Bodenschicht mit einem Grubber, damit die Körner jetzt „auflaufen“ können (Keimen und wachsen)

Bild eines Grubbers
Ein Grubber, die erste Maschine, die bei der Vorbereitung des Saatbetts eingesetzt wird.

September/Oktober

Die Vorfrucht ist nun aufgelaufen. Jetzt wird sie ca. 30 cm tief untergepflügt, wo sie verrotten kann und den nachfolgenden Pflanzen sogar noch Nährstoffe abgibt.
Die wichtigsten Wirkungen des Pflügens sind außerdem, dass der Boden gelockert und gemischt wird und Unebenheiten in der Boden-Oberfläche ausgeglichen werden. Heutzutage wird aber auch meist auf den Einsatz des Pfluges verzichtet. 

Das sind verschiedene Vorteile mit & ohne Pflug:

Pflug:

+ Lockerung

+ Durchlüften

+ Einarbeitung oberflächliche organische Masse (Erntereste & Unkraut)

o Bessere Unkraut-Bekämpfung- Verzicht Pflanzenschutzmittel

+ Durchmischen Bodenschichten

Pfluglos:

= möglich wenig Bodenbearbeitung durch Verfahren wie Beispielsweise Mulchsaat (Lockerung mithilfe Grubber)

+ Organische Masse an Oberfläche schützt vor Boden & Verschlämmung

+ Flache Bearbeitung schützt Organismen & Bodenstruktur

+ Tragfähiger Boden (weniger Schädigung beim Befahren)

+ Bessere Wasserspeicherung & -aufnahme durch Pflanzen

+ Weniger zeit- & energieintensiv-> spart Geld

November/Dezember

Mit einer Drillmaschine, die hinter einer Kreiselegge läuft, wird die neue Frucht (hier Winterweizen) gedrillt. Früher waren dafür mehrere Arbeitsgänge notwendig. Heute geschieht dies meistens in einem Arbeitsgang durch den Einsatz einer Kreiselegge mit sehr schnell rotierenden Zinken, die die oberste Bodenschicht lockert und fein krümelt und einer „aufgesattelten“ Drillmaschine, die das Saatgut in Reihen ablegt.

Januar/Februar

Um den Bodenzustand (pH-Wert, Humus-Gehalt) und den Nährstoffgehalt (Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium) des Bodens zu messen, werden Bodenproben entnommen. Nach der Untersuchung durch ein Institut werden die Ergebnisse und Düngungsempfehlungen zugesandt. Bei optimaler Pflanzenversorgung mit Dünger bleiben die Pflanzen gesund und der Landwirt kann viel Geld durch teure Pflanzenschutzmittel oder Überdüngung einsparen.

März bis Juni

Bei den verschiedenen Wachstumsphasen wird mehrmals, an den jeweiligen Bedarf der Pflanzen angepasst,  gezielt gedüngt, um die fehlenden Pflanzennährstoffe zu ergänzen. Dies geschieht mit Wirtschaftsdüngern (Gülle, Mist, Jauche, etc.) und auch mit zugekauften Mineraldüngern